Traditionell trifft sich die Weltspitze des Tennis Mitte November bei den ATP Finals, um sich zum Saisonabschluss ein letztes Mal miteinander zu messen. Nach den vier Grand-Slam-Tunieren gelten die ATP Finals als wichtigstes Tennisturnier der Herrentour, lediglich die jeweiligen Top-Acht der Weltrangliste qualifizieren sich für den Wettbewerb. Zum ersten Mal in seiner Karriere nimmt in diesem Jahr auch Tim Pütz an dem prestigeträchtigen Turnier teil und zeigt zusammen mit seinem Doppelpartner Kevin Krawietz in Turin auf Anhieb eine starke Leistung.
Beeindruckende Siege
Bereits nach den ersten zwei Gruppenspielen konnten sich die Beiden vorzeitig für das Halbfinale qualifizieren - ein Erfolg, der bei den ATP Finals bislang noch keinem deutschen Doppel in der Tennisgeschichte gelungen ist. Auf dem Weg dorthin zeigten die DTB-Profis überragende Leistungen, ließen sich von einer beeindruckenden Zuschauerkulisse nicht aus der Ruhe bringen und bezwangen die italienischen Lokalmatadoren Simone Bolelli und Andrea Vavassori in zwei Sätzen. Zuvor sorgten Pütz und Krawietz bereits mit einem Erfolg über die an Rang eins gesetzten Marcelo Arevalo (El Salvador) und Mate Pavic (Kroatien) für Aufsehen.
Die grandiosen Auftritte des deutschen Doppels sind umso erfreulicher, da Tim Pütz bis kurz vor Turnierstart um seine Teilnahme bangen musste. Der 36-Jährige wurde von einem Muskelfaserriss in der Wade geplagt, gerade rechtzeitig wurde der Eintrachtler aber wieder fit und kann voll angreifen. Am heutigen Freitag stand nun das abschließende Gruppenspiel gegen die bislang sieglosen Rohan Bopanna (Indien) und Matthew Ebden (Australien) an und hier mussten die beiden ihre erste Niederlage einstecken (1:2). In einem echten Krimi mit 5:7, 7:6 (8:6), 7:10 ging sie im dritten Spiel erstmals nicht als Sieger vom Platz. Diese Niederlage hat aber keinerlei Auswirkungen auf die Halbfinalteilnahme.
Das Endspiel vor Augen
Wenn am Sonntag das Finalspiel stattfindet, wollen Pütz und Krawietz dabei sein und um den Sieg spielen. Den Grundstein haben sie mit ihrer starken Gruppenphase gelegt, jetzt gilt es diese starke Leistung auch im Halbfinale zu zeigen. Hier treffen sie morgen auf die Australier Max Purcell/Jordan Thompson, gegen die sie bereits in New York beim US-Open-Finale gespielt haben. Hier mussten Pütz und Krawietz eine 0:2-Niederlage hinnehmen - morgen steht also die Revanche an.