Unsichtbare Tracking-Pixel Grafik.Unsichtbare Tracking-Pixel Grafik.
04.01.2023
Tennis

„Soweit kommen wie möglich“

Bereits seit 2015 ist er bei der Eintracht, angefangen hat er im Alter von vier Jahren beim TV Heimgarten, heute spielt er bereits zum zweiten Mal bei den ITF Juniors bei der Eintracht: Mihailo Milenkovic.

Durch seinen drei Jahren älteren Bruder, der bereits beim TV Heimgarten im Verein war, kam Mihailo erstmals mit einem Schläger und der gelben Filzkugel in Berührung. „Tennisspielen konnte man das aber noch nicht nennen“, lacht der 16-Jährige. „Es gab im Verein viele Kinder, außerdem habe ich oft bei den Spielen von meinem Bruder zugeschaut. Meine Eltern haben ebenfalls ein wenig Tennis gespielt und wir standen dann öfter mal zusammen als Familie auf dem Platz.“ Es dauerte nicht lange, dass Mihailo vom Trainer angesprochen wurde und am Mannschaftstraining mit anderen Kindern teilnahm und bereits im Jahr 2014 spielte er erstmals Mannschaft – als 8-Jähriger schon in den Altersklassen U10 und U12. Sein Talent bekamen die Gegner bereits damals zu spüren – seine Bilanz in der ersten Saison: mannschaftsübergreifend fünf Siegen im Einzel und sechs im Doppel stand lediglich eine Niederlage im Einzel in der U12 gegenüber.

Der Aufstieg der Herren in die 2. Bundesliga motiviert enorm.

Mihailo Milenkovic

Mihailos Talent blieb natürlich auch der Eintracht nicht verborgen. Den ersten Kontakt gab es dann über Dominic Ducario. „Ich habe damals öfter gegen die Eintracht gespielt, unter anderem gegen Dominic Ducariu“, erzählt Mihailo. Die logische Konsequenz: Samuel Speicher, der damals die U12 der Eintracht betreute, und Eintracht-Trainer Denis Nelidov fragten Mihailo, ob er Interesse hätte, zur Eintracht zu wechseln. Das Trainingskonzept überzeugte ihn und auch die Aussicht, zukünftig mit Dominic zusammen und auch höherklassig zu spielen. So wurde er 2015 ein Adlerträger. Zunächst noch in den U12- und U14-Teams, spielte Mihailo bereits als 12-Jähriger 2018 schon außerdem bei den U18-Junioren und schnupperte gar schon Verbandsliga-Luft bei den Herren. Seit 2020 spielt der Frankfurter in der U18-Hessenliga und wird in der kommenden Saison erstmals dem Kader der 1. Herren angehören, die in die 2. Bundesliga aufgestiegen sind. „Der Aufstieg der Herren in die 2. Bundesliga motiviert enorm. Die Jungs sind sehr nett, haben mich super aufgenommen und integriert. Ich fühle mich im Team sehr wohl. Es macht Riesenspaß mit ihnen zu trainieren“, so das 16-jährige Talent. Seit Sommer trainiert er regelmäßig mit den 1. Herren, er ist der Jüngste im Team, weiß seine Leistung gut einzuordnen und bleibt demütig: „Die Jungs haben natürlich deutlich mehr Erfahrung als ich.“ Er wolle aber weiter hart trainieren, um sein Ziel, vielleicht zumindest einen Einsatz in der kommenden Saison zu bekommen, zu erreichen.

Neben Mannschaftstennis nimmt Mihailo auch regelmäßig an Turnieren teil. So im Dezember auch bei den Hessenmeisterschaften der Aktiven. Dabei drang er bis ins Viertelfinale vor. Nach einem glatten 6:2 6:3-Sieg traf der 16-Jährige im Achtelfinale auf seinen Mannschaftskollegen der 1. Herren, Sebastian Mortier. „Wir haben im Training schon öfter gegeneinander gespielt, aber hierbei habe ich immer verloren“, so der Youngster. Bei den Hessenmeisterschaften erwischte er einen guten Tag, behielt im Champions Tiebreak die Nerven und setzte sich im dritten Satz knapp mit 11:9 durch. Im Viertelfinale wartete mit Lukas Storck ein weiterer Mannschaftskollege. „Das Spiel gegen Sebastian war anstrengend. Das habe ich dann im Spiel gegen Lukas gemerkt. Zudem hat er sehr clever, lange Ballwechsel und seine Erfahrung ausgespielt“, resümiert er.

International erfolgreich

Auch auf internationalem Parkett kann Mihailo bereits Erfolge vorweisen. „Ich habe 2022 erstmals bei den älteren bis 18 Jahren mitgespielt. Das Highlight war für mich das ITF-Turnier im belgischen Garisart.“ Dort gelang Mihailo nach drei Qualifikations- und anschließend noch vier Hauptfeldspielen der Finaleinzug. Erst dort musste er sich dem Tschechen Jonas Kucera geschlagen geben. Dank einer Wildcard von der Eintracht durfte er im vergangenen Sommer sogar schon mal bei einem ITF-Weltranglistenturnier der Herren reinschnuppern und präsentierte sich trotz einer denkbar knappen 5:7 4:6-Niederlage in Topform. Bei den ITF Juniors in Frankfurt ist es für ihn nun nach 2022 die zweite Teilnahme. Vor einem Jahr noch durch die Wildcard ins Teilnehmerfeld reingerutscht, schaffte er es dieses Jahr direkt ins Hauptfeld. Sein Ziel: Soweit kommen wie möglich. „Man muss das ausnutzen, wenn man die Chance hat, direkt vor der Haustür zu spielen. Ich versuche, mein Bestes zu geben“, so Mihailo.

Dann wird sicherlich auch Mama Milenkovic wieder dabei sein, die neben Trainer Eike Matthies eine wichtige Stütze für ihn ist. „Sie kümmert sich um einen großen Teil der Organisation, wenn ich auf Turnieren bin, analysiert meine Spiele und wenn sie nicht dabei sein kann, ist sie nach den Spielen in der Regel die erste, die ich anrufe“, beschreibt Mihailo die Rolle und Bedeutung seiner Mutter.

Zwischen Mannschaftstraining, dem ProProgramm der Eintracht, einem Vormittagsprogramm, in dem mit den Jugendlichen in Kleingruppen trainiert wird und das junge Tennistalente fördert, geht der 16-Jährige zur Schule. „Auch wenn ich natürlich gerne Tennisprofi werden würde, möchte ich mein Abitur machen“, verfolgt er auch hier ein klares Ziel. Hierfür geht er auf die „Obermayr International School“ in Schwalbach. Diese Schule bietet eine Mischung aus Präsenz- und Onlineunterricht – für Mihailo optimale Rahmenbedingungen, um den Spagat zwischen Schule und Leistungssport zu bewältigen.

Noch aber sind Ferien und seine volle Konzentration gilt nun den GreenCharge Open. Nicht nur die Unterstützung seiner Mutter ist ihm gewiss, die gesamte (Tennis)Eintracht-Familie fiebert mit, wenn Mihailo in diesen Tagen mit dem Adler auf der Brust in der Tennishalle am Riederwald aufschlägt. Die Daumen sind gedrückt – und wer weiß, vielleicht gelingt ihm mit dem großen Rückhalt aus seinem Verein in diesem Jahr der Sprung bis ins Halbfinale oder gar Finale. Das Potenzial hierfür hat er sicherlich allemal, das hat er 2022 bewiesen.