Eintrachtler Tim Pütz sorgte zusammen mit Kevin Krawietz für eine riesige Überraschung bei den ATP Finals. In einem dramatischen Finale behielten die Beiden gegen die Weltranglistenersten Marcelo Arevalo (El Salvador) und Mate Pavic (Kroatien) die Nerven und verwandelten ihren zweiten Matchball zum Sieg. Damit ist die Paarung Pütz/Krawietz nicht nur das erste an Rang acht gesetzte Doppel, dass den prestigeträchtigen Wettbewerb für sich entscheiden konnte, sondern auch das erste deutsche Duo überhaupt, dass in der 55-jährigen Geschichte des Turniers die ATP Finals gewinnen konnte.
Entscheidung fällt im Tiebreak
Nach einer Stunde und 37 Minuten sanken Pütz und Krawietz überwältigt von ihren Emotionen auf dem Hartplatz zu Boden, kurz zuvor besiegelte Pavic mit einem Überkopfball ins Aus den historischen Sieg der Deutschen. In Turin lieferten sich die beiden Konkurrenten ein packendes Duell, bei dem beide Paarungen auf Augenhöhe agierten. Im gesamten Match gelang keinem Team ein Break, sowohl der erste als auch der zweite Satz wurde vor 13.000 Zuschauer:innen erst im Tiebreak entschieden. Hier bewiesen Tim Pütz und Kevin Krawietz wie schon so oft im Laufe des Turniers ihre Nervenstärke, sicherten sich mit 7:6 (7:5), 7:6 (8:6) beide Sätze und krönten sich zum Sieger der ATP Finals.
Seit 2023 treten Pütz und Krawietz gemeinsam im Doppel an, erstmals nahmen die beiden in diesem Jahr zusammen an den ATP Finals teil. Der Sieg gelang auf Anhieb, nach dem Erfolg in Hamburg ist es für den 36-jährigen Pütz und den 32-jährigen Krawietz bereits der zweite Titel der Saison. Im Verlauf des Turniers spielten sich die Zwei in einen Rausch, wuchsen regelmäßig über sich hinaus und zogen durch einen Halbfinalsieg über die Australier Max Purcell/Jordan Thompson ins Endspiel ein. Für den sensationellen Triumph werden die beiden nun mit rund 730.000 US-Dollar Preisgeld belohnt.
Nächster Stopp: Malaga
Noch ist die Saison für den Frankfurter Pütz und Kevin Krawietz aber noch nicht beendet, für das Duo geht es direkt im spanischen Malaga weiter. Viel Zeit zum Durchschnaufen bleibt den beiden nicht, bereits am Mittwoch steht das Viertelfinale im traditionsreichen Davis-Cup an. In dem Nationenwettbewerb trifft die deutsche Auswahl auf Kanada.
