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10.09.2021
Tennis

Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der Damen 30

Die Damen-Mannschaft der Eintracht siegt im Spiel um Platz 3.

Für die Adlerinnen war es bereits eine Herausforderung, sechs Spielerinnen pro Spieltag zusammen zu bekommen. Nachdem die Mannschaft allerdings die ersten beiden Spiele gegen die beiden besten Mannschaften überraschend jeweils knapp mit 5:4 gewonnen hatte, wurde sie ganz unverhofft zum Favoriten für die Regionalliga-Meisterschaft. Von außen kamen dann auch noch Hinweise auf die Deutsche Meisterschaft, über die sich das Team bis zu diesem Zeitpunkt keinerlei Gedanken gemacht hatte. Doch der Reiz, mit über 30 nochmal an einem solchen Event teilnehmen zu dürfen, war für die gesamte Mannschaft groß. 

Insgesamt hatte die Damen 30-Mannschaft der Eintracht nur acht Spielerinnen im Einsatz. Dafür musste schon auch mal der Urlaub verkürzt und die Zähne zusammengebissen werden. Alle Adlerinnen gaben ihr Bestes und das Team konnte die Regionalliga Süd-West ungeschlagen gewinnen. Die Vorfreude und Spannung auf die Deutsche Meisterschaft war riesig – es war für alle etwas Neues, Unbekanntes und Aufregendes.

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin

Die Regionalliga der Adlerinnen war bereits Mitte/Ende Juli 2021 als erste Liga beendet worden. Deren Gegnerinnen aus den drei anderen Regionalligen und somit auch der Austragungssort der Deutschen Meisterschaft standen allerdings erst Mitte August fest. Auch das Datum wurde erst kurzfristig bekannt, was keine langfristige Planung zuließ. Vor diesem Hintergrund musste die Mannschaft in der Enderunde auf Pavla, die diesjährige Nummer 2, verzichten. Mit den anderen sieben Spielerinnen Azra Mann, Alina Nagel, Laura Claus, Katharina Stratmann, Jennifer Beuschel, Viola Wengler und Alexandra Kalbe fuhr das Team schließlich nach Berlin.          

Am Freitagnachmittag nutzten die Adlerinnen die Möglichkeit, sich auf den Plätzen des TC BW Berlin einzuspielen – einer riesigen Anlage, auf der traditionell noch in weiß gespielt wird. Wie bereits bei Veröffentlichung der Meldelisten ersichtlich, waren die Damen 30 der Eintracht auf dem Papier der offensichtliche Außenseiter. Von daher war klar: Die Adlerinnen würden an vier gesetzt und somit im Halbfinale auf den an eins Gesetzten treffen. Bei der Mannschaftsführersitzung am Samstagmorgen wurden dann die genauen Punktzahlen der einzelnen Mannschaften für die Setzung ermittelt. Der TC BW Berlin und STK Garching kamen jeweils auf 280 Punkte, der TC Eintracht Dortmund auf 260. Die Mannschaft der Eintracht kam auf stolze 20 Punkte.

Starke Halbfinal-Gegnerinnen

Da TC BW Berlin und STK Garching punktgleich waren, entschied ein Münzwurf, dass TC BW Berlin an 1 gesetzt und somit der Halbfinal-Gegner der Adlerinnen wird. Mit Heimvorteil, viel Publikum im Rücken und einer sehr starken Mannschaft hatten es die Adlerträgerinnen schwer. Nach der ersten Runde und einem starken Sieg von Alina an Position zwei und Niederlagen von Viola und Katha gingen die Eintracht-Spielerinnen mit 1:2 in die zweite Runde. Azra und Jenny verloren ihre Einzel und es stand 1:4. Laura spielte in einem sehr spannenden, ausgeglichenen, hochklassigen und knappen Match um die Chance aufs Finale. Mit dem Publikum aus Seite der Gegnerin und fünf eigenen Matchbällen musste sich das Team der Eintracht leider am Ende im dritten Satz im Champions-Tie-Break knapp geschlagen geben. Mit einem Spielstand von 1:5 nach den Einzeln und einem frühzeitigen Sieg für TC BW Berlin war dies auch der Endstand und es wurden keine Doppel mehr gespielt.

Am Abend fand im Clubhaus ein vom Gastgeber organisiertes Abendessen für die Spielerinnen und Betreuer*innen statt. Es gab kurze Ansprachen, Geschenke des Gastgebers und der Gastmannschaften. Da das Eintracht-Team Deutsche Meisterschafts-Newcomer war und von der Tradition des Schenkens bisher keine Ahnung hatte, kam die Mannschaft mit leeren Händen zum Abendessen, konnte jedoch spontan ein paar Dankesworte zum Besten geben. Und ein kleiner Trost: Die Mannschaft war auch nicht die erste, der es bei ihrem Debüt so erging. Der STK Garching hatte als Wiedergutmachung sogar einen Team-Tanz einstudiert, bei dem nach und nach auch Spielerinnen der anderen Mannschaften mitmachten.

Spiel um Platz 3

Am nächsten Morgen sollte es im kleinen Finale gegen den STK Garching um 10 Uhr losgehen, doch die Wetterprognose sagte Regen vorher und behielt recht. Um 9:45 Uhr entschieden die Mannschaftsführerinnen und der Oberschiedsrichter, jeweils die ersten beiden Matches des Finales und kleines Finales in der Halle auf Teppich zu spielen. Da die Eintracht selbst keine Teppichhalle besitzt, bedeutete das für die Adlerinnen eine große Umstellung. Katharina kam damit gut zurecht und brachte den ersten Punkt nachhause. Alina hatte es schwer und musste sich leider ihrer sehr schnell spielenden Gegnerin geschlagen geben – ein Spiel, das auf Sand ganz anders hätte ausgehen können. Mit 1:1 und einem aufgeklarten Himmel konnten die restlichen vier Einzel parallel draußen gespielt werden. Azra spielte stark auf und gewann ihr Einzel gegen eine gute Gegnerin. Laura tat sich zunächst schwer, holte dann jedoch ebenfalls den Sieg. Viola führte zunächst deutlich und gewann am Ende relativ knapp im Champions-Tie-Break. Jenny musste sich im CT leider geschlagen geben. Mit 4:2 nach den Einzeln fehlte nur noch ein Sieg aus den Doppeln. Das Team war optimistisch, doch dann fing es abermals zu regnen an. 

Der Versuch, die Doppel im Freien zu spielen, misslang wetterbedingt: Der Regen wurde stärker, die Plätze waren nicht mehr bespielbar und die Wetterprognose ließ keine Hoffnung zu. So ging es also zunächst mit zwei Doppeln in die Halle. Laura und Azra unterlagen ihren sehr flink spielenden Gegnerinnen schnell und deutlich. Alina und Jenny starteten gut und gewannen den ersten Satz. Im zweiten Satz lagen sie dann jedoch zurück,  parallel starteten Katha und Viola das dritte Doppel. Alina und Jenny verloren den 2. Satz und mussten in den 3.. Bei Katha und Viola sah es auch nicht gut aus und der 1. Satz ging verloren. Doch dann kam die Erlösung: Alina und Jenny gewannen den 3. Satz nach vorherigem Rückstand. Die Erleichterung und Freude bei den Adlerinnen waren groß, das Doppel konnte somit abgebrochen werden. 

Kurz darauf siegte der TC BW Berlin in der Partie gegen TC Eintracht Dortmund und es fand abschließend eine Siegerehrung statt. Es war bereits nach 19 Uhr, als die Adlerinnen müde und glücklich als Drittplatzierte die Heimreise antreten konnten.